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„Trau den Menschen Trauer zu!“

….und da denke ich besonders auch an Menschen mit Beeinträchtigung!

In der Trauerbewältigung, den Tabus und den Herausforderungen im Umgang mit Betroffenen zeigen sich bei Menschen mit geistiger Beeinträchtigung sehr viele Parallelen zu jenen bei Kindern.

Sie werden meistens ausgeklammert von Sterben,  Tod und Verlusten. Eine Tatsache, die ihnen eine heilsame Verarbeitung besonders erschwert.

Die Realität des Todes zu erfassen fällt beiden Gruppen sicherlich schwer. Ist abhängig von Alter, von bereits erlebten Verlusten, von familären und kulturellen Traditionen. Aber muss man das überhaupt? Letztendlich geht es um die Tatsache, dass der Tod Gefühle auslöst.  Und jeder Mensch empfindet Verlust und darf und soll Traurigkeit äußern dürfen.

Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung verfügen oft über eine ausgeprägte emotionale Intelligenz! Es ist besonders wichtig, dass man sie entsprechend informiert und sie nicht ausgrenzt in der Annahme, sie würden das Geschehen nicht verstehen.

Wenn es keine Abschiedsrituale, keine Abschiedskultur gibt, fehlt der Raum für das BeGREIFEN. Aber ähnlich wie bei Kindern, haben sie  nicht die Fähigkeit, ihr Empfinden in Worte auszudrücken. Wie sollen sie dann ihre Trauer leben?

Wie auch bei der Begleitung von Kindern und Erwachsenen, braucht es keine Lösung für ein Problem oder das Wegmachen von Schmerz. Es braucht ein Umfeld, das Nähe zulässt, Verständnis zeigt, zuhört und ganz präsent ist, das den Raum schafft, um Emotionen zuzulassen und entsprechend unterstützt. Das spendet Trost, uns allen.

 

„Wir ähneln einander mehr, als dass wir uns unterscheiden.“ (Anna Mühle, Sozialpädagogin)

 

 

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