Kinder trauern anders
Und je nach Alter haben sie einen unterschiedlichen und sehr natürlichen Zugang zum Tod und zum Leben. Diesen gilt es zu erkennen, zuzulassen und den Kindern beizustehen, damit sie sich in der veränderten Lebenssituation neu finden und für sich Ordnung und Struktur wiederherstellen können.
Es ist unser natürlicher Instinkt, Kinder zu beschützen
Und so glauben wir auch, ihnen den großen Schmerz, den der Tod mit sich bringt, nicht zumuten zu können. Dabei ist das aber nur unsere eigene Ohnmacht, die wir den Kindern überstülpen. Für Kinder ist es ein großer Vertrauensbruch, in diesen Momenten nicht als eigenständige Persönlichkeit behandelt zu werden. Bereits tief in ihrem Inneren kennen sie die Wahrheit.
Damit die Entwicklung auch weiterhin altersgerecht und positiv verlaufen kann, ist für trauernde Kinder und Jugendliche eine aktive Unterstützung von außen sowie das Wissen um kindliche und jugendliche Trauerprozesse sehr wertvoll und gibt ihnen das Gefühl, nicht allein der Bewältigung ihres Schicksals überlassen zu sein. Die Eltern sind selber in ihrer Trauer und Schmerz gefangen und oft nicht in der Lage, die Trauer des Kindes mit anzusehen und auszuhalten. Die Kinder hingegen neigen dazu, die Verantwortung in der Familie zu übernehmen und schlüpfen in die Rolle des Erwachsenen. Damit sind sie aber auf Dauer überfordert und können sich nicht altersgerecht entwickeln.
Trauern ist für Jugendliche eine besondere Herausforderung
Diese Herausforderung liegt in erster Linie darin, dass sich die Jugendlichen grad selbst in einer der größten Krise – der Pubertät – befinden. Ihre Vorstellung und das Verständnis von Tod ist komplett das eines Erwachsenen, aber sie selbst haben noch nicht das Wissen, nicht die Lebenserfahrung, eines Erwachsenen. Außerdem zeigen sie für das Umfeld oft komplett unverständliche Reaktionen, sie wirken sehr cool und vertagen sehr häufig die Trauer. Es ist wichtig, dass Jugendliche ernst genommen werden und in ihrem Verhalten akzeptiert und verstanden werden. Sie sollen ermutigt werden, über ihre Gedanken, Gefühle und Wertvorstellungen zu sprechen und brauchen dazu oft die Unterstützung eines reifen Umfelds, den Bogen ihrer Überlegungen bis ans Ende zu spannen. Sie sind ja noch Jugendliche, denken aber wie Erwachsene……
Das familiäre Umfeld einbeziehen
Ich beziehe auch das familiäre Umfeld mit ein und stärke es in der Kompetenz, materielle und psychische Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen zu stillen. Damit können sie wieder die Sicherheit auf emotionaler Ebene zurückgewinnen, die durch den eingetroffenen Tod weggebrochen ist. Die Sicherheit, die Voraussetzung für eine heilsame Entwicklung ist.
Lebendig trauern! Spiel- und Kreativgruppe für trauernde Kinder
Kinder werden in ihrer Persönlichkeit gestärkt, wenn sie trauern können. Ihre Resilienz – ihre Fähigkeit, mit herausfordernden Situationen im Leben umzugehen – wird gekräftigt. Und sie haben die Erfahrung gemacht, dass der Tod ihre Welt zwar ordentlich durchrüttelt, aber sie selber dabei nicht mit untergehen.
Neben der Einzelbegleitung leistet die Begleitung in der Gruppe hierzu einen wertvollen Beitrag und wird den Trauerprozess lebendig gestalten.
Mehr Informationen und aktuelle Termine finden Sie hier:
Lebendig trauern! Spiel- und Kreativgruppe für trauernde Kinder